Flächensuche

Ausbildung in der Rettungshundestaffel des Deutschen Roten Kreuzes

 

Schwerpunkt: Flächensuche

Die Arbeit in einer Rettungshundestaffel des Deutschen Roten Kreuzes ist ein ganz besonderes Ehrenamt - geprägt von Teamgeist, Engagement und dem einzigartigen Zusammenspiel zwischen Mensch und Hund. Ziel der Ausbildung ist es, ein eingespieltes Rettungshundeteam zu formen, das vermisste Personen in unwegsamem Gelände schnell, sicher und zuverlässig finden kann.

 

Grundlagen der Ausbildung:

Die Ausbildung eines Rettungshundeteams beginnt immer mit einer soliden Basis. Sowohl Hundeführer*in als auch Hund müssen fundierte theoretische und praktische Schulungen absolvieren. Hierbei stehen nicht nur Suchtechniken im Vordergrund, sondern auch die Themen Erste Hilfe, Orientierung, Einsatztaktik und Teamarbeit.

 

Die Ausbildung dauert in der Regel zwei bis drei Jahre und endet mit der Prüfung zum geprüften Rettungshundeteam nach DIN 13050. Erst danach darf das Team offiziell in den Einsatz gehen. 

 

Module der Ausbildung:

Die Ausbildung in der Flächensuche ist in mehrere aufeinander aufbauende Module gegliedert:

 

Basisausbildung Mensch und Hund

  • Grundgehorsam, Bindung und Motivation
  • Sozialverträglichkeit des Hundes
  • Vertrauensaufbau zwischen Hund und Hundeführer*in
  • Theoretische Grundlagen zu Lerntheorien, Hundephysiologie und Verhalten

 

Theoretische Grundlagen für den Hundeführer

  • Einführung in das Rettungshundewesen des DRK
  • Einsatzstrukturen und Alarmierungsabläufe
  • Grundlagen der Kartenkunde und Orientierung (Kompass, GPS, Geländekenntnisse) 
  • Funkwesen und Kommunikation im  Einsatz
  • Verhalten im Einsatz, Sicherheit und Selbstschutz

 

Praxisorientierte Ausbildung

  • Anzeigeverhalten des Hundes (Verbellen, Bringselverweis, Freiverweis)
  • Aufbau und Festigung des Suchverhaltens
  • Arbeit in verschiedenen Geländetypen (Wald, Wiesen, urbanes Gelände)
  • Suche unter Ablenkung und bei Nacht
  • Gewöhnung an Einsatzsituationen (Lärm, andere Hunde, Menschenmengen)

 

Ausbildung zur Ersten Hilfe

  • Erste Hilfe am Menschen
  • Erste Hilfe am Hund
  • Umgang mit Verletzungen, Unterkühlung oder Erschöpfung im Einsatz

 

Orientierung und Einsatztaktik

  • Kartenlesen, Kompass- und GPS-Nutzung
  • Einteilung und Planung von Suchgebieten
  • Taktische Zusammenarbeit im Team und mit der Einsatzleitung
  • Dokumentation und Nachbereitung eines Einsatzes

 

Prüfungs- und Einsatzvorbereitung

  • Teilnahme an Übungseinsätzen und Trainingslagern
  • Theoretische und praktische Prüfungen gemäß DRK- und DIN-Vorgaben 
  • Überprüfung der Teamleistung in realistischen Szenarien

 

Das Ziel: Ein starkes Team im Einsatz

 

Wenn alle Module erfolgreich abgeschlossen sind, steht am Ende die Flächensuchprüfung. Diese besteht aus einer theoretischen und einer praktischen Prüfung, in der das Team seine Fähigkeiten unter Beweis stellt: die Suche nach zwei vermissten Person in einem rund 45.000 m² großen Gelände innerhalb von 30 Minuten - unter realistischen Bedingungen.

 

Nach bestandener Prüfung wird das Team in die Einsatzliste der DRK-Rettungshundestaffel aufgenommen und kann im Ernstfall Leben retten.

 

Engagement mit Herz und Verstand

Die Ausbildung in der Rettungshundestaffel des Deutschen Roten Kreuzes verbindet Leidenschaft, Verantwortung und Kameradschaft. Sie fordert Zeit, Geduld und Hingabe - schenkt aber auch unvergessliche Momente und das Wissen, im entscheidenden Augenblick helfen zu können.

 

Denn: Rettungshundearbeit ist gelebte Nächstenliebe -  auf vier Pfoten und zwei Beinen.